Wahl-K(r)ampf!

Es war Sonntag Vormittag, als ich aus dem Fenster schaute. Fleißige Männer der SPD – folglich auch Anhänger genannt – pflasterten die Straße mit Wahlplakaten mit tollen Sprüchen und Gesichtern drauf, voll. Dieser Sonntag ist nun schon lange vorbei, aber seit dem hat sich nicht viel verändert. Neulich fuhr ich zum Beispiel eine Straße entlang, an der gelbe FDP Plakate hingen – der Wort „Netto“ blieb im Kopf. Knapp über den Plakaten dann ein weiteres, so dachte ich und entdeckte den Schriftzug eines bekannten Lebensmitteldiscounters. „Lidl“ Werbung an der Straße sieht also genauso aus, wie Wahlplakate der FDP. Tolle Wurst! Wer denkt sich denn so etwas aus… aber weichen wir nun von den Plakaten zu dem eigentlichen Thema: Der regelmäßige Krampf die oder den Richtigen zu wählen.

Bald schon haben wir Bundestagswahl und das im Jahre 2009. Ich behaupte mal ganz unbeschwert: Es geht den Politikern einzig um die Macht, die sie dann vom Volke erhalten und es geht Ihnen nicht um das Wohl des Volkes. Warum ich das so formuliere? Ich erinnere mich an Worte des Regierenden von Berlin – er versprach vor seiner ersten Amtszeit – damals wohnt der Wowereit nämlich noch in Berlin Lichtenrade – dass die Dresdner Bahn NICHT oberirdisch durch Lichtenrade gebaut wird. Nun, etliche Jahre später interessiert sich der Typ nicht mehr für die Belänge Lichtenrades, da er ja nun am Ku’Damm wohnt und er sich dort nicht wirklich um Lichtenrade kümmern muss.

Das war nur ein Beispiel einer sicher beispiellos langen Liste mit Dingen, die Politiker versprechen, sofern sie für sich und Ihre Partei daraus einen Nutzen ziehen können um gewählt zu werden. Anders hingegen  – halten sie wenig des Versprochenen ein, wenn sie dann wirklich mal gewählt wurden. Komisch, oder?

Aber was solls, sind ja nur Politiker, die unsere Stimme wollen. Sollen wir doch froh sein, dass wir noch wählen dürfen, und das jedenfalls dmokratisch. In einigen Ländern soll dieses ja nicht immer problemlos möglich sein:
– zum Beispiel gabs da mal nen Bush in den USA
– Putin in Russland mag auch gerne wiedergewählt werden und dachte über eine Gesetzesänderung nach, mit der er dan wiedergewählt werden könnte
– noch schlimmer sind aber die Länder, in denen Kandidaten fast 100% der Stimmen erhalten, von einem Volk – welches keine Alternative zur Fremdstimme hat. „Du wählst doch XY, oder?“ fragte der bewaffnete Soldat mit ernster Miene.

Meine Stimme, die habe ich übrigens schon vergeben, ich geh schon seit jahren nicht mehr direkt wählen, ich drücke meinem Postboten nen Brief in die Hand und er erledigt dann den Urnengang für mich. Übrigens, ich habe diesmal nicht das geringste Übel gewählt, denn man sollte gar kein Übel wählen. Denn Übel wird einem ganz automatisch, wenn sich nach der Wahl wieder jeder aufregt, dass nichts besser und anders wird – wie auch: Unter den vernünftigen Parteien gibt es wenig konkrete Maßnahmen, die dafür sorgen, dass der Wähler erhört wird und die Macht sinnvoll genutzt wird. Schade eigentlich.

Aber wir in Deutschland tun uns schon schwer: Einfach mal nen Generalstreik (Ist in Deutschland aber nicht zulässig) um der Politik zu zeigen: So nicht mit uns oder auf die Straße gehen und seine Meinung kund tun (Einige tun dieses bereits erfolgreich – doch es müssen weitaus mehr werden, denn noch allzuoft herrscht die Meinung: Das ist eh sinnlos!)

Was brachte uns zum Beispiel die Abwrackprämie? Sicher, kurzfristig wurde die Wirtschaft angekurbelt – aber es war ein ungleicher Eingriff – einige profitierten und die meisten anderen sahen blöd in die Röhre – weil – ja weil die Politik nicht wirklich für sich und den Bürger etwas erreichen wollte – die Unternehmenslobby sollte profitieren. Nein, ich bin niemand, der gegen den Kapitalismus ist – ich arbeite ja selber bei einem Weltkonzern – aber ich bin dafür, dass die Politik öfter mal dem Bürgerwillen nachgeht als sich nur um die Unternehmen zu kümmern.

Sollte ich nun zur Berliner S-Bahn schwenken? Nö. Dazu blogge ich später 😉

Also appeliere ich an Eure vernunft: Wählt vernünftig! Wählt mit bedacht. Aber wählt. Denn nicht wählen bringt nichts.

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