Der Beat war noch gut zu hören, doch Pääsi wusste nun nicht so ganz, wieso sie hier hinten im Backstage Bereich war, er hätte doch nach vorne kommen können wenn er wollte. Und Pääsi schossen noch so viele dinge durch den Kopf, aber lest selbst
Pääsi gingen so viele Dinge durch den Kopf und sie war glücklich nicht unbedingt denken zu müssen. Viel mehr einfach Musik hören und tanzen. Anko war gut, es machte ihr Spaß die Musik zu hören und dabei einfach loszulassen. Weg von der Vergangenheit, einfach raus lassen. Sie konnte die Tränen nicht mehr halten und weinte – dabei tanzte sie und wünschte sich, die Musik würde nie aufhören und Anko spielt noch ewig weiter. Aber Pääsi schwirrten so viele Dinge im Kopf. Sie erinnerte sich an ihre alte Heimat, ihre alten Freunde und ihren Ex, der ja keine Chance ausließ sich eine süße Häsin zu suchen. Ihr Umzug, so jung und so viel leid. Dabei war es damals so toll, damals mit ihren Geschwistern.
Die Bässe hämmerten und längst stand Anko nicht mehr auf der Bühne, aber sie bekam es gar nicht mit, denn wie in Ekstase tanzte sie zu den Bässen. Frei sein, so unendlich frei sein und das nur durch Musik. Möge sie niemals enden diese Musik… Pääsi zuckte zusammen als sie von der Kellnerin angestubbst wurde. Sie wollte doch noch ein wenig tanzen, vor allem als die Kellnerin sie bat mitzukommen wusste sie nicht so recht was nun kam. Sie bemerkte nur dass Anko schon gar nicht mehr auflegte und die Mädelstraube um den DJ verschwunden war. Die Masse tanzte und sie spürte die Bässe.
„Hallo Pääsi“ hörte sie eine heisere Stimme, die aus dem dunklen des Raumes kam. Pääsi war nicht wohl dabei, denn sie wusste, dass sie total verheult war und ihr Gesicht zeigte dies auch. Anko schien in diesem Moment nicht so recht wissen, was los ist, denn er sah nur die verschmierte Wimperntusche. „Hat es Dir nicht gefallen und hast Du nun Angst es mir zu sagen – oder warum die Tränen Pääsi?“ Er versuchte es auf Cool, aber Pääsi zuckte nur mit den Schultern. „Och komm, gib mir eine Chance und ich spiele nur für Dich, damit es Dir gefällt“ versuchte es Anko weiter. Pääsi erwiederte, dass es gar nicht nötig ist, denn er hat ja schon toll aufgelegt…
„Aber warum bist Du so traurig? Du hast getanzt wie jemand, die es genoss aber nun die Tränen?“ „Die sind von vorhin“, erwiderte Pääsi. „Die sind noch vom tanzen…“ Anko verstand es nicht, doch er wollte nun auch nicht weiter nachfragen und bot ihr einen Drink an. „Gerne“ sprach Pääsi und wusste nicht so recht, was dies nun werden soll hier, denn sie war doch eh nur eine von vielen die er hat haben können. Alleine vor der Bühne standen sie in Scharen und nun…
„Warum bist Du so traurig? Ich hab Dich noch nie so gesehen gehabt bei mir zuhause. Ist was passiert?“ wollte Anko nicht locker lassen und Pääsi zuckte abermals mit den Schultern. Darin war sie recht gut gerade. Schulterzucken schien ihr zu gefallen. Anko versuchte es nochmal: „Mir hat es echt gefallen wie Du so ausgelassen getanzt hast, es wirkte so befreiend und Du hast die Musik regelrecht aufgezogen.“ „Ja!“ sagte Pääsi schnippisch. „Ja? Okay, dann lass uns eine Runde tanzen gehen“ und kaum hatte er es gesagt da lachte Pääsi. „Willst Du mich nun anbaggern lieber Anko?“ fragte sie grinsend doch Anko lachte nur und zog sie mit auf die Tanzfläche…
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann tanzen… öhm 🙂 Ihr seid ganz schön neugierig. Aber lasst die beiden erst noch ein wenig tanzen.
„Du Anko, machst Du das mit jeder, die Dir gefällt?“ fragte Pääsi skeptisch. „Ich mein, da stehen so viele Häsinnen um Dich herum und dann tanzt Du mit mir, die Du schon jeden Tag um Dich hast und der Du mit ihren Eltern eine neue Heimat gegeben hast.“
Anko lachte: „Ich tanze wenn ich auftrete gar nicht, außer auf der Bühne beim Auflegen. Aber danach habe ich keine Lust zu tanzen, warum auch. Was will ich so einen Groupie, die mich nur toll findet weil ich so berühmt bin und alle mich toll finden? Was will ich mit einer oberflächlichen Häsin?“
Pääsi musste lächeln, es gab keine andere Möglichkeit für sie. Einfach ein dickes fettes Lächeln und dann sprudelte es aus ihr hinaus, was ihr den ganzen Abend schon durch den Kopf ging, von ihrem Wald, der Vergangenheit, den Geschwistern ihrem Ex, dem Umzug und ihren ganzen Freunden die sie nie wieder sehen wird. Sie hörte gar nicht mehr auf zu erzählen und die Tränen flossen und sie standen mittlerweile neben der Tanzfläche doch es war ihr egal denn sie spürte sich erleichtert und irgendwie glücklich. Vor allem hörte Anko zu und das gefiel ihr. Und Anko war glücklich, denn endlich öffnete sie sich, anfangs dachte er schon, dass die total komisch war, aber als er sie auf der Tanzfläche sah, da war irgendetwas anders…
Der letzte Gast war mittlerweile auch schon weg und nur Bono war noch im Club. Er kam auf die beiden zu, die sich immer noch unterhielten und fragte nach, ob er denn den beiden Turtelhäschen noch etwas bringen könnte, weil ansonsten möchte er so langsam ins Bett hoppeln und den Laden abschließen. Pääsi grinste Anko an und das mit einem Grinsen, dass Anko nur erwidern konnte und beide hoppelten los, ab nach Hause.
Wie es so kommen musste, saßen Pääsis Eltern bereits am Frühstückstisch als die beiden strahlend das Haus betraten. „Ach da haben sich ja doch zwei gefunden“ stellten die Eltern fest und lachten über sich selbst. Die Eltern machten sich zwar keine Sorgen, aber verwundert waren sie schon, dass morgens um acht noch niemand wieder zuhause war. Sorgen machen sich ja Eltern immer, so wie es sich auch die Kinder machen, aber etwas Sorgen sind auch gesund. „Ach Mama und Papa, wisst ihr, ihr seid so süß wenn ihr versucht coole Eltern zu sein, dankeschön.“ Und dabei setzte Pääsi ihren Eltern einen dicken Bussi auf die Wange. Sie drehte sich zu Anko um: „Schlaf gut bis später und es war sehr schön gewesen wie Du aufgelegt und zugehört hast. Ich freu mich auf später…“ und verschwand darauf in ihrem Bett. Die Eltern waren sich einig, ihre Tochter ist verliebt.
Hier endet diese Ostergeschichte, aber wie ich Woody kenne wird er bestimmt noch mal vorbeifliegen und schauen, was es alles schönes im Wald zu berichten gibt.