Faktor Mensch: Im Schnee ist es zu gefährlich um leichtsinnig zu sein.

Ein schneebedeckter Baum Ach was ist das schön, so viel Schnee gab es schon ewig nicht mehr in Berlin, ich möchte meinen, mit heute sind es gut und gerne so um die 30 cm Schnee. Und ja, ich finde das total schön. Auch wenn ich keine Winterstiefel und keine dicken Hosen im Schrank zu hängen hab. Ja ich ärgere mich regelrecht über die Nassen Füße, die kalten Zehe und den ganzen Schnee, der sich in meine Schuhe schleicht. Aber trotzdem möchte ich, dass es ruhig weiterschneien kann.

Und auch das Autofahren bei diesem Wetter ist total klasse. Die Straßen sind zum Teil schön weiß, man fährt wie auf einer weißen Decke und die meisten Schlaglöcher in Berlin spürt man ebenfalls nicht mehr, denn da Berlin ja kein Geld für die Reparatur der Straßen hat, sollten die Räumdienste nicht ganz so genau einige Straßen räumen. Die LEonorenstraße zum Beispiel fuhr sich mit einer Schneedecke viel entspannter, als wenn Sie frisch gestreut ist. Auf 3-spurigen Autobahnen fährt man viel entspannter auf zwei Spuren, da die dritte eh schön weiß ist. Das entspannt zum einen und verhindert das Rasen.

Wobei, idiotische Autofahrer gibt es bei Schnee umso mehr. Entweder schleichen die Leute mit Sommerreifen über die Schneedecke und wundern sich, dass Sie mit Ihrem Auto Karussell fahren – und dabei ANDERE gefährden.  Dann gibt es noch die Schleicher. Diese Spezies schleicht dabei so langsam auf der Straße, dass man Sie schon wegen Überholens durch Fußgänger von der Straße ziehen müsste. Aber die Fußgänger sind genauso schlimm.

Ja, sicher sind diese Leute hilflos den Autos ausgeliefert, aber mich wundert es echt nicht, wenn diese Leute im Straßenverkehr sterben. Nur ein paar Beispiele:

  • Ich fuhr auf der Rixdorfer Straße, als ich durch die Schneeberge eine Babyschale sah, die von einer nicht weiter erwähnenswerten Person zu seinem Auto getragen wurde. Die Babyschale betrat ohne zu schauen als erstes die Straße, der Mann dachte bestimmt: Guter Rammschutz gegen herannahende Autos, denn der Mann hielt die Schale so, als wenn: Er das Baby nicht mag oder das Baby grad sein Geschäft verrichtet hat und der Mann das nicht riechen wollte. Jedenfalls setzte er das Baby samt Schale auf der Fahrerseite ins Auto, zuvor balancierte er aber auf der glatten und mit Schneebergen versehenden Straße entlang um ans Auto zu gelangen und er schaute nicht. Grausam!
  • Auf gleicher Straße lief ein Mann am Tag zuvor auf der Straße entlang um zu seinem Auto zu gelangen, was auf der Mittelinsel stand. Er stolzierte aber um die Schneeberge herum, so dass er mir eigentlich direkt entgegen lief. Ich mein: die Straße war nicht wirklich geräumt… und ich wäre dann womöglich an seinen platten Körper schuld gewesen.
  • In der Motzener Straße wollte Mann mit Hund schauen, ob er bei weißer Straße schneller diese Straße überqueren kann ohne hinzufallen, als dass der ankommende Bus ihn einfach übern Haufen fährt, wenn er dann doch gestürzt wäre. Auch Busse haben nämlich bei Glätte einen sehr langen Bremsweg… vor allem Doppeldecker.

Ich könnte nun das ewig fortführen, aber wir haben ja auch tolle Autofahrer, die da ebenfalls mithalten können. Im Dienst der alten Leute ist ja bekanntlicherweise die Diakonie unterwegs. Ich wollte also heute in meine neue Wohnung fahren. Da kein Parkplatz frei war und ich also wenden wollte, fuhr ich die Illzacher Straße hinein, um zurück auf die Prühßstr. zu kommen. Die Straße war selbstverständlich zugeschneit, cm-Hohe Schneefurchen führten durch die Straße und ich fhr also bis – ja, bis ich nicht mehr weiterkam, denn ein Diakonie-Smart stand QUER!!! auf der Straße, nicht etwa in der Parkbucht, die frei war, mitten auf der Straße und parkte dort. Das Auto war jedenfalls schon eingeschneit und auf Hupen reagierte dort auch niemand. Die HErausforderung lag nun da drin, das eigene Auto irgendwie zu wenden, was sich aber auf der zugeparkten Straße nun mehr als schwierig erwies. Grausam diese Rücksichtslosigkeit. Nein, der Verstand wird da mal kurz ausgeschaltet, war ja Sonntag und durch die Straße will sicher an einem Sonntag eh keiner fahren…

Was solls… ändern kann ich es leider eh nicht, nur darüber schreiben und irgendwann nehme ich meine Cam mit, und mache Beweisfotos, aber ich muss die Personen ja dann unkenntlich machen, weil öffentlich bloßstellen darf ja auch nicht sein… also schreib ich nur drüber.

Genießt noch den Schnee und passt auf: Im Schnee fährt man anders als auf nasser Straße. Autos und Menschen könnten rutschen, Menschen sogar hinfallen und vor Autos rutschen, die dann über den Menschen rutschen. Bremdwirkung ist halt nur sehr eingeschränkt vorhanden.